Hanf in der Medizin

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Warum werden Cannabinoide aus Hanf in der Medizin eingesetzt?

Die Antwort, warum Cannabinoide als Arzneimittel herangezogen werden, ist einfach: Sie sind die Wirkstoffe, die im körpereigenen Cannabinoidsystem (oder Endocannabinoidsystem) spezielle Rezeptoren ansprechen und über diese wirken können. Die Entdeckung und Erforschung dieses Systems sind relativ jung. Zwar findet Cannabis seit über 5.000 Jahren als Heilpflanze Verwendung, die Mechanismen für seine Wirksamkeit blieben jedoch lange im Dunkeln. Obwohl man damals nicht genau verstand, wie der Einsatz von Cannabis als Medizin funktioniert, verließ man sich Ende des 19. Jahrhunderts schon auf die Wirkung der Pflanze. Cannabis kam zur Anwendung, wenn es um die Behandlung von Schmerzen, Spasmen, Asthma, Schlafstörungen, Depression und Appetitlosigkeit ging. Nach einer Zeit der zunehmenden Bedeutungslosigkeit in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, gelang es 1964 schließlich, THC (auch Dronabinol genannt) als berauschenden und wichtigen Inhaltsstoff der Hanfpflanze zu identifizieren.

In den 1990ern entdeckten Wissenschaftler schließlich das körpereigene Cannabinoidsystem des Menschen. Sie fanden heraus, dass der Körper über eigene Cannabinoide und Cannabinoid-Bindungsstellen (Rezeptoren) verfügt, die verschiedene Prozesse im Nerven- und Immunsystems sowie viele andere Körperzellen beeinflussen können. Endogene – also körpereigene – Cannabinoide werden im Gehirn ebenso freigesetzt wie im Immunsystem, im Blut, in vielen Geweben des Körpers und erfüllen vielfältige Funktionen, die bis dato nur unvollständig bekannt sind. Unter anderem dürften sie bei der Regulation des Immunsystems, bei Bewegung, bei Lernprozessen oder bei der Schmerzverarbeitung beteiligt sein. Studien haben jedenfalls ergeben, dass  pflanzliche oder synthetische Cannabinoide vergleichbare Wirkungen wie die Endocannabinoide erreichen können, wenn sie eingenommen werden.

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